Hilfe und Beratung zu sexuell übertragbare Infektionen (STI)

STI was ist das?

Diese Frage stellen sich sehr viele, aus diesem Grund bieten wir in eine Sprechstunde rund um das Thema Liebe, Sex (Chemsex), Schutz und Aufklärung.

Sexuell übertragbare Infektionen (STI)

Denn egal, wie und mit wem du es machst – manchmal kann man sich beim Sex leider auch mit Krankheiten anstecken. Diese wurden früher ungenau als „Geschlechtskrankheiten“ bezeichnet, heute nennt man sie sexuell übertragbare Infektionen, kurz STI. Und sie gehören keinesfalls der Vergangenheit an, denn ob Chlamydien, Hepatitis, HPV oder Syphilis – all diese STI sind immer noch aktuell. Und das gilt natürlich nach wie vor auch für HIV.

Hilfe nach der Ansteckung

Ob Bakterien, Parasiten oder Viren. Durch ungeschützten Geschlechtsverkehr erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, sich mit diesen anzustecken. Vieles davon ist durch die Einnahme von Medikamenten mittlerweile sehr gut therapierbar und heilbar. Es gibt aber auch Erkrankungen, die man durch eine Unachtsamkeit sein ganzes Leben in sich trägt. Die neuen Therapiemöglichkeiten im Bereich HIV ermöglichen es ein „fast“ normales Leben zu führen, nur mit dem Punkt einer täglich notwendigen Medikamenteneinnahme.

Weiterführende Informationen zu den bekanntesten STI

HIV

In Deutschland leben nach der aktuellen Schätzung des Robert Koch-Instituts anlässlich des Welt-AIDS-Tages im Jahr 2016 rund 88.400 Menschen mit HIV oder AIDS. Von ihnen haben sich geschätzte 3.100 im Jahr 2016 infiziert. 2015 waren es schätzungsweise 3.200. 460 HIV-infizierte Menschen starben im Jahr 2016. Von den 88.400 Menschen, die Ende 2016 mit HIV oder AIDS leben sind ca. 71.900 männlichen und ca. 16.600 weiblichen Geschlechts. Von den Personen, die sich in Deutschland mit HIV infiziert haben bzw. deren Herkunftsland Deutschland ist, sind Männer, die Sex mit Männern haben, mit 56.100 die größte Gruppe. Weitere Infektionswege im Inland sind heterosexuelle Kontakten (11.200) und intravenöser Drogengebrauch (8.200). (Quelle: Epidemiologisches Bulletin 47/2017 des Robert Koch-Instituts, Stand: Ende 2016). Derzeit bieten sich in der antiretroviralen Therapie vier Angriffspunkte.

Die ersten beiden Gruppen beeinflussen den Zellstoffwechsel. Der menschliche Körper bildet keine Reverse Transkriptase und Protease. Somit ergibt sich die Möglichkeit, diese beiden Enzyme zu blockieren, ohne direkt wichtige körpereigene Stoffwechselfunktionen zu beeinflussen. Die Medikamente hemmen entweder die Protease, wodurch die Virusproteine nicht korrekt gebildet werden, oder die Reverse Transkriptase, wodurch das Umschreiben der Virus-RNS in DNS verhindert wird.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Fusion zwischen den körpereigenen Zellen und dem HIV Virus zu unterbinden. Somit kann das HI-Virus nicht in die Zelle eindringen.

Der neueste Angriffspunkt ist die Verhinderung des Einbaus der viralen DNS in das Genom der Zelle. Damit dies gelingt, wird das dazu benötigte Enzym, die Integrase, gehemmt.

Hepatitis

IAls Hepatitis bezeichnet man eine Entzündung der Leber (von griechisch „Hepar“ = Leber). Auslösende Faktoren, wie zum Beispiel Virusinfektionen, Stoffwechselstörungen, Vergiftungen oder Autoimmunprozesse führen zur Schädigung und Zerstörung der Leberzellen und dadurch zur Entzündung. Die häufigste Ursache für eine Hepatitis sind Infektionen mit den Hepatitisviren A, B, C, D oder E. Man unterscheidet zwischen akuter und chronischer Hepatitis.

Bei einer Virus-Hepatitis kann es in der akuten Infektionsphase zu Fieber und/oder grippeähnlichen Symptomen kommen. Oft verläuft die Infektion aber unbemerkt. Durch die Schädigung der Leber können Gelbfärbungen der Haut und des Augenweiß auftreten sowie eine Dunkelfärbung des Urins und eine Entfärbung des Stuhls.

Infektionen mit den Hepatitis-Viren B und C können einen chronischen Verlauf nehmen. Die chronische Hepatitis C führt langfristig zu einem Umbau des Bindegewebes der Leber (Fibrose) bzw. zu einer Schrumpfleber (Leberzirrhose). Die gestörte Leberfunktion kann mit Symptomen wie Nährstoffmangel, Infektanfälligkeit, erhöhter Blutungsneigung oder Stoffwechselstörungen einhergehen. Im Vordergrund unserer Beratung steht das Hepatitis C Virus. Durch die neuen Therapien ist eine Heilung in nur 8 bis 24 Wochen möglich und das Nebenwirkungspotenzial ist gegenüber der Therapie mit Interferonen sehr gering. Nichtsdestotrotz ist diese Therapie sehr kostenintensiv und das Thema Wechselwirkungen spielt eine große Rolle.

Clamydien, Syphilis, Tripper

Mit diesen Bezeichnungen können die meisten was anfangen. Bei diesen Infektionen handelt es sich um bestimmte Bakterienstämme, die bei einer rechtzeitigen Diagnose gut mit Antibiotika behandelt werden können.

Werden die ersten Symptome nicht ernst genommen (Juckreiz, Brennen beim Wasserlassen) können schwerwiegende Langzeitwirkungen entstehen (z.B. Unfruchtbarkeit). Bei einer Syphilisinfektion kann es sogar zu Schädigungen im Gehirn kommen und eine Erblindung kann entstehen.

Es gibt viele weitere Infektionen von Herpes, HPV, über Filzläuse, Trichomonanden bis hin zu Krätze. Bei Fragen zu allen diesen Erkrankungen stehen wir Dir gerne zur Seite.